XIV. Psalm. Zu singen dem Herrn bei der Betrachtung der stets mehr und mehr hereinbrechenden wogenden Fluth der Sünde, der Nacht und alles scheußlichen Truges in ihr.
"(Nach dem 93. Psalm, 4. V. Davids.)
Die Wogen des Wassers im Meere sind groß und gar gräulich, sie brausen; der Herr doch ist größer noch dort in der Höhe!
Es sausen und toben die mächtigen Stürme ganz nah' schon an meinem vergeistigten Ohre vorüber; doch näher dem Ohre denn all' die nächtlichen Stürme ertönt die Posaune der Himmel, die helle, die klare, zu künden der Erde des Menschen den wahren, den ewigen Frieden.
Die Staaten, die Völker, die Mächte der Erde, sie schreien und schreiben und rechnen gar mächtig, es beben die Berge schon hie und da stark vor gar ängstlicher Furcht der Erwartung der Dinge, die ehestens kommen da sollen; -
Doch schreiet und schreibet und rechnet da Oben noch Einer, der mächtiger ist als die Staaten, die Völker und alle die Mächte der Erde: die Zeit ist verronnen, Ich komme, ein mächtiger Richter, dir schmutzige, finsterste Erde zu geben den Lohn in dem Pfuhle, und all' deinen mächtigen Kindern mit dir.
O, die Stimme ist kräftiger, stärker und mächt'ger, als all' das weltliche Toben und Sausen und Brausen, und Schreien und Schreiben und Rechnen und Treiben der Meere, der Stürme, der Staaten, der Völker und aller der trotzigen Mächt'gen der Erde!
O, reiß' und zerstör' nur du tückischer, mächtig herwogender Strom deine Ufer, vernichte die göttlichen Saaten am Acker des Wortes aus Gott in den wenigen Herzen der Menschen. O werde zum Meere, ersäufe die Berge, und treibe dann hoch über alle die himmlischen Wolken hin deine all's Leben erstickenden tobenden Wogen.
Doch nimmer wirst du die herrlichen Sterne erreichen, deren endloses Feuer dort lodert im ewigen endlosen Raume, treu harrend des leisesten Winkes des Einen dort Oben, um dann wie ein schnellster Gedanke zu stürzen herab auf dich scheußlichste Wohnung der Greuel in einem Momente, und schneller, als da sich verzehret ein Tropfen am glühenden Eisen, dich machen für ewig zunichte.
O Menschen, o Brüder, wie könnt ihr der Lüge, der Hure, die euch gar so oft hat geblendet und ärglichst betrogen, noch trauen und glauben?
Wie könnt ihr dem krassesten Tollsinn den Stempel der göttlichen Wahrheit aufdrücken? - O merkt doch und achtet des Sinnens und Treibens der Hure, die nächtlich die Gassen und Straßen der Erde beschleichet, damit sie noch Jemanden fange, der dann mit ihr buhle, und endlich d'rauf zahle für die mit ihm scheußlich gepflogene ewige Schande.
O merket und achtet es doch! - und ihr müßt es ja leichtlich im schnellsten Momente erschauen, weß Geistes die Lehre voll ist, die das Göttliche, Heil'ge und Wahre und Gute aus schändlichster Herrsch- und Habsucht tiefst herab in den finstersten schlammigsten Grund frechst und gräuelhaft'st ziehet, und schändlichst die Höll' für den Himmel verkaufet.
O Herr! Du allmächtiger Freund edler Geister und Menschen, verwehe, verwehe doch einmal die argen Betrüger und Tödter der Menschheit auf Erden!
Laß nimmer gefangen uns werden vom Drachen der Hölle, ersticke ihn eh'stens im Pfuhle des Todes, damit er nicht mehr noch uns quäle, und weiter und länger noch fange mit höllischer Klaue die Kinder der Erde. O Vater, Du liebvollster, heiliger Vater, erhöre doch einmal dieß Jammergeschrei und laß nimmer umsonst zu Dir rufen: O Vater! führ' nicht in Versuchung uns mehr, sondern mache uns einmal doch rein von dem größesten Uebel! Dein heiliger Wille geschehe stets ewiglich. Amen."
Die Wogen des Wassers im Meere sind groß und gar gräulich, sie brausen; der Herr doch ist größer noch dort in der Höhe!
Es sausen und toben die mächtigen Stürme ganz nah' schon an meinem vergeistigten Ohre vorüber; doch näher dem Ohre denn all' die nächtlichen Stürme ertönt die Posaune der Himmel, die helle, die klare, zu künden der Erde des Menschen den wahren, den ewigen Frieden.
Die Staaten, die Völker, die Mächte der Erde, sie schreien und schreiben und rechnen gar mächtig, es beben die Berge schon hie und da stark vor gar ängstlicher Furcht der Erwartung der Dinge, die ehestens kommen da sollen; -
Doch schreiet und schreibet und rechnet da Oben noch Einer, der mächtiger ist als die Staaten, die Völker und alle die Mächte der Erde: die Zeit ist verronnen, Ich komme, ein mächtiger Richter, dir schmutzige, finsterste Erde zu geben den Lohn in dem Pfuhle, und all' deinen mächtigen Kindern mit dir.
O, die Stimme ist kräftiger, stärker und mächt'ger, als all' das weltliche Toben und Sausen und Brausen, und Schreien und Schreiben und Rechnen und Treiben der Meere, der Stürme, der Staaten, der Völker und aller der trotzigen Mächt'gen der Erde!
O, reiß' und zerstör' nur du tückischer, mächtig herwogender Strom deine Ufer, vernichte die göttlichen Saaten am Acker des Wortes aus Gott in den wenigen Herzen der Menschen. O werde zum Meere, ersäufe die Berge, und treibe dann hoch über alle die himmlischen Wolken hin deine all's Leben erstickenden tobenden Wogen.
Doch nimmer wirst du die herrlichen Sterne erreichen, deren endloses Feuer dort lodert im ewigen endlosen Raume, treu harrend des leisesten Winkes des Einen dort Oben, um dann wie ein schnellster Gedanke zu stürzen herab auf dich scheußlichste Wohnung der Greuel in einem Momente, und schneller, als da sich verzehret ein Tropfen am glühenden Eisen, dich machen für ewig zunichte.
O Menschen, o Brüder, wie könnt ihr der Lüge, der Hure, die euch gar so oft hat geblendet und ärglichst betrogen, noch trauen und glauben?
Wie könnt ihr dem krassesten Tollsinn den Stempel der göttlichen Wahrheit aufdrücken? - O merkt doch und achtet des Sinnens und Treibens der Hure, die nächtlich die Gassen und Straßen der Erde beschleichet, damit sie noch Jemanden fange, der dann mit ihr buhle, und endlich d'rauf zahle für die mit ihm scheußlich gepflogene ewige Schande.
O merket und achtet es doch! - und ihr müßt es ja leichtlich im schnellsten Momente erschauen, weß Geistes die Lehre voll ist, die das Göttliche, Heil'ge und Wahre und Gute aus schändlichster Herrsch- und Habsucht tiefst herab in den finstersten schlammigsten Grund frechst und gräuelhaft'st ziehet, und schändlichst die Höll' für den Himmel verkaufet.
O Herr! Du allmächtiger Freund edler Geister und Menschen, verwehe, verwehe doch einmal die argen Betrüger und Tödter der Menschheit auf Erden!
Laß nimmer gefangen uns werden vom Drachen der Hölle, ersticke ihn eh'stens im Pfuhle des Todes, damit er nicht mehr noch uns quäle, und weiter und länger noch fange mit höllischer Klaue die Kinder der Erde. O Vater, Du liebvollster, heiliger Vater, erhöre doch einmal dieß Jammergeschrei und laß nimmer umsonst zu Dir rufen: O Vater! führ' nicht in Versuchung uns mehr, sondern mache uns einmal doch rein von dem größesten Uebel! Dein heiliger Wille geschehe stets ewiglich. Amen."
[PsG.02_014]