69. Der Weltmensch.
(J. L. April 1847.)
In früh'rer Zeit
Hat's mich gefreut,
Hinaufzuschauen,
Wo lichte Auen
Noch traulich kreisen
In alten Weisen.
Auf Gott vertrau'n.
Auf Ihn nur bau'n,
War meine Sitte,
In meiner Hütte,
In meiner Brust
War's höchste Lust!
Frei war mein Herz
In ihm kein Schmerz!
Doch - als die Welt
Mich hat erwählt,
Da ging zu End'
Mein früh's Talent, -
Der Himmel schwand;
Und sein Gewand
Ward nur zu bald
Mir gar zu alt
Auch Gottes Walten
Schien zu veralten!
So wurd' der Welt
Ich dann ein Held,
Und that in Allem,
Ihr zu Gefallen
Das sie nur wollt',
Gar treu und hold.
Was ihr gebühret,
Nurmehr mich rühret,
Das sie erfreut,
Auch mir gedeiht.
Mich freut nun nicht
Mehr Christenpflicht,
Und Mond und Sterne,
Die sind mir ferne;
Nur Welt, nur Welt
Mich unterhält!
Der Menschheit Werth,
Ein fremder Heerd
Mir kaum noch beut
Ein stumpfes Leid,
Und Menschenlieb',
Die ich betrieb,
Mit der ist's gar
Auf immerdar.
Nur Mädchen, Frauen
Kann ich noch schauen,
Wenn jung und schön
Sie vor mir steh'n.
Die armen Leut'
(Ich wär' nicht g'scheidt)
Ohn' Brod und Hemd -
Die sind mir fremd.
Auch mein Gewissen
Ist lang schon z'rissen;
Hab' ich nur Geld,
Das mir gefällt,
Dann bleib' Gewissen
Nur stets zerrissen!
Der Armuth Noth,
Der helfe Gott!
Ich bin kein Narr,
Zu glauben gar
Der Armen Noth
Mich brächt' zu Gott;
Drum leg' ich blos
In meinen Schooß,
Was ich erwerb'
Und sonsten erb';
Der lump'gen Armen
Soll sich erbarmen
Wer immer will;
Ich bleibe still
In meinem Haus,
Und sterb' ich auch
Nach altem Brauch,
Vielleicht recht bald
Und werd' nicht alt,
Dann sei's auch "gar"
Auf immerdar!
Mein Himmelszelt
War ja die Welt;
Dieß Paradies
War mir gewiß,
Was nach dem Tod
Mir gäb' ein Gott,
Dafür fürwahr
Ich geb' kein Haar,
Ein Gläschen Bier
Ist lieber mir.
Der ist ein Narr,
Der das für wahr
Kann albern halten,
Daß einst gestalten
Ein neues Leben
Sich soll, erheben
Aus altem Mist
(O armer Christ!)
Was hier vergangen
Darf uns nicht bangen;
Nie mehr ersteht,
Was hier verweht;
Nur wer hienieden
Gelebt zufrieden,
Hats Himmelreich
Gehabt zugleich!
Nachwort.
O armer Tropf
Ohn' Herz und Kopf,
Mit dir ist's gar,
Das nur ist wahr;
Ganz auf ein Haar
Wie das gemeint
Sei es bereint.
Wenn deine Seel'
Einst in der Höll'
Sich wird befinden,
Wirst andres künden!
Amen, Amen, Amen!
In früh'rer Zeit
Hat's mich gefreut,
Hinaufzuschauen,
Wo lichte Auen
Noch traulich kreisen
In alten Weisen.
Auf Gott vertrau'n.
Auf Ihn nur bau'n,
War meine Sitte,
In meiner Hütte,
In meiner Brust
War's höchste Lust!
Frei war mein Herz
In ihm kein Schmerz!
Doch - als die Welt
Mich hat erwählt,
Da ging zu End'
Mein früh's Talent, -
Der Himmel schwand;
Und sein Gewand
Ward nur zu bald
Mir gar zu alt
Auch Gottes Walten
Schien zu veralten!
So wurd' der Welt
Ich dann ein Held,
Und that in Allem,
Ihr zu Gefallen
Das sie nur wollt',
Gar treu und hold.
Was ihr gebühret,
Nurmehr mich rühret,
Das sie erfreut,
Auch mir gedeiht.
Mich freut nun nicht
Mehr Christenpflicht,
Und Mond und Sterne,
Die sind mir ferne;
Nur Welt, nur Welt
Mich unterhält!
Der Menschheit Werth,
Ein fremder Heerd
Mir kaum noch beut
Ein stumpfes Leid,
Und Menschenlieb',
Die ich betrieb,
Mit der ist's gar
Auf immerdar.
Nur Mädchen, Frauen
Kann ich noch schauen,
Wenn jung und schön
Sie vor mir steh'n.
Die armen Leut'
(Ich wär' nicht g'scheidt)
Ohn' Brod und Hemd -
Die sind mir fremd.
Auch mein Gewissen
Ist lang schon z'rissen;
Hab' ich nur Geld,
Das mir gefällt,
Dann bleib' Gewissen
Nur stets zerrissen!
Der Armuth Noth,
Der helfe Gott!
Ich bin kein Narr,
Zu glauben gar
Der Armen Noth
Mich brächt' zu Gott;
Drum leg' ich blos
In meinen Schooß,
Was ich erwerb'
Und sonsten erb';
Der lump'gen Armen
Soll sich erbarmen
Wer immer will;
Ich bleibe still
In meinem Haus,
Und sterb' ich auch
Nach altem Brauch,
Vielleicht recht bald
Und werd' nicht alt,
Dann sei's auch "gar"
Auf immerdar!
Mein Himmelszelt
War ja die Welt;
Dieß Paradies
War mir gewiß,
Was nach dem Tod
Mir gäb' ein Gott,
Dafür fürwahr
Ich geb' kein Haar,
Ein Gläschen Bier
Ist lieber mir.
Der ist ein Narr,
Der das für wahr
Kann albern halten,
Daß einst gestalten
Ein neues Leben
Sich soll, erheben
Aus altem Mist
(O armer Christ!)
Was hier vergangen
Darf uns nicht bangen;
Nie mehr ersteht,
Was hier verweht;
Nur wer hienieden
Gelebt zufrieden,
Hats Himmelreich
Gehabt zugleich!
Nachwort.
O armer Tropf
Ohn' Herz und Kopf,
Mit dir ist's gar,
Das nur ist wahr;
Ganz auf ein Haar
Wie das gemeint
Sei es bereint.
Wenn deine Seel'
Einst in der Höll'
Sich wird befinden,
Wirst andres künden!
Amen, Amen, Amen!
[PsG.01_069]