58. Tirols Schneenoth.
(Am 28. Februar 1843.)
Das Land in Geistesnacht begraben,
Haltend fest des Wahnsinns Bund,
Ist wohl dem Boden nach erhaben;
Geistig doch hat's keinen Mund!
Dieß Land, so reich an Geisteshallen
Mag derselben achten nicht;
Deß' Volk will stets nur Unsinn lallen,
Forschen nicht nach heller'm Licht.
Es flieht des Geistes hehre Flamme,
Spricht dem hellen Auge Hohn
Dieß Volk. So tönt sein finstrer Name
Kläglich denn vor Gottes Thron.
Wie eisig es die Brüder pfleget,
Die nicht seines Wahnes sind
Und stets Verdacht ge'n Jeden heget,
Der nicht ist der Thorheit Kind, -
So eisig auch nun Geister wehen
Durch dieses finst're Land einher
Und all' die tollen Todten drehen
Wirbelnd in ein schneeig Meer;
Und große Heere stürzen nieder,
Wie's keinem Mann gedenkt im Land,
Mit eisig starkem Schneegefieder
Decken sie des Wahnsinns Tand.
Und wo an hoher Berge Zinnen
Sich die kalte Brut gesetzt,
Um da gemächlich zu zerrinnen,
Wird sie mit Gewalt gehetzt;
Sich jählings nun hinab zu stürzen
In der engen Thäler Grund,
Um da dem Volk das Brot zu würzen
Und zu stopfen dessen Mund!
Ja der Mund, dem Wahnsinn schmecket,
Soll sich laben nun daran;
Denn was dieß Land nun hart bedecket,
Ist des Volks gefang'ner Wahn.
In schweren Eis= und Schneelawinen
Stürzt der Wahn hinab ins Thal;
Von schaurig steilen Bergeszinnen
Mit des Donners Widerhall.
Doch soll's dem Volk noch ärger gehen,
Läßt's nicht fahren seinen Wahn;
Ich will es in die Fluthen drehen
Ohne Kleid und ohne Kahn!
Also ist dieß Bild zu nehmen,
Wie's mit diesem Lande steht;
Es wird deß Unglück Niemand hemmen,
Weil's dem Wahn des Volks entweht!
Wohlverstanden! Amen!
Das Land in Geistesnacht begraben,
Haltend fest des Wahnsinns Bund,
Ist wohl dem Boden nach erhaben;
Geistig doch hat's keinen Mund!
Dieß Land, so reich an Geisteshallen
Mag derselben achten nicht;
Deß' Volk will stets nur Unsinn lallen,
Forschen nicht nach heller'm Licht.
Es flieht des Geistes hehre Flamme,
Spricht dem hellen Auge Hohn
Dieß Volk. So tönt sein finstrer Name
Kläglich denn vor Gottes Thron.
Wie eisig es die Brüder pfleget,
Die nicht seines Wahnes sind
Und stets Verdacht ge'n Jeden heget,
Der nicht ist der Thorheit Kind, -
So eisig auch nun Geister wehen
Durch dieses finst're Land einher
Und all' die tollen Todten drehen
Wirbelnd in ein schneeig Meer;
Und große Heere stürzen nieder,
Wie's keinem Mann gedenkt im Land,
Mit eisig starkem Schneegefieder
Decken sie des Wahnsinns Tand.
Und wo an hoher Berge Zinnen
Sich die kalte Brut gesetzt,
Um da gemächlich zu zerrinnen,
Wird sie mit Gewalt gehetzt;
Sich jählings nun hinab zu stürzen
In der engen Thäler Grund,
Um da dem Volk das Brot zu würzen
Und zu stopfen dessen Mund!
Ja der Mund, dem Wahnsinn schmecket,
Soll sich laben nun daran;
Denn was dieß Land nun hart bedecket,
Ist des Volks gefang'ner Wahn.
In schweren Eis= und Schneelawinen
Stürzt der Wahn hinab ins Thal;
Von schaurig steilen Bergeszinnen
Mit des Donners Widerhall.
Doch soll's dem Volk noch ärger gehen,
Läßt's nicht fahren seinen Wahn;
Ich will es in die Fluthen drehen
Ohne Kleid und ohne Kahn!
Also ist dieß Bild zu nehmen,
Wie's mit diesem Lande steht;
Es wird deß Unglück Niemand hemmen,
Weil's dem Wahn des Volks entweht!
Wohlverstanden! Amen!
[58. Tirols Schneenoth.]