22. Die Zwischen-Töne.
Liebeleien Euch nur freuen; Doch ihr Tönen, Mögt verhöhnen; -
O du Thor An Aug' und Ohr!
Töne fliehen, Sich nicht mühen; - Lieber tanzen Auf den Schanzen; -
O du Thor An Aug' und Ohr!
Fliegen fangen, Fetzicht prangen, Deine Sinne Bauchgewinne;
O du Thor An Aug' und Ohr!
Fetzen nähen, Dich aufblähen, Dich beschmutzen, Abtritt putzen;
O du Thor An Aug' und Ohr!
Lerne leben, Töne weben, Armen geben, Zweifel heben;
Bist nicht Thor An Aug' und Ohr!
Aus diesem hohen Liede und den darauf folgenden fünf Zwischentönen dürfte deine Frage wohl gelöset sein, wenn du es recht erwägst; denke, daß der unartikulirte Ton nichts ist und sein kann, als das allerreinste, geistige Wort im höchsten himmlichen Sinne, so wird dir nach und nach die sogenannte Musik in ihrer inneren Wesenheit immer klarer und herrlicher werden; rathe das auch deinen Freunden und Freundinnen, und es wird für sie von großem Nutzen sein. Amen. Das sage Ich, der ewige Grundton aller unendlichen Töne. Amen, Amen, Amen.
[PsG.01_022]