17. Der Wille Gottes als Schlüssel zur Geisterwelt.
(Empfangen vom HErrn durch J. L. am 2. Sept. 1840, nachmittags.)
Höre! Du schriebest vor Jahr und Jahren ein kleines Gedicht unter dem Titel: Der Wille Gottes als Schlüssel zur Geisterwelt. Siehe, das ist ein rechtes Gedicht, und ist dir zwar nicht vorgesagt worden, wie es jetzt zu geschehen pflegt; aber Ich habe es dir ins Herz gelegt von Wort zu Wort, und es ist nicht ein Buchstabe von dir, sondern von Mir; daher sollst du es auch nicht als dein Werk betrachten, sondern sollst selbes Mir wieder geben, und Ich werde die Worte wieder beleben, und es wird eine große Kraft aus ihnen an Alle übergehen; würdest du sie aber als dein Werk betrachten, dann werden sie verderben wie ein gesundes Weizenkorn in schlechter Erde; daher gebe sie Mir zurück, und schreibe es wortgetreu hieher, und wie schon gesagt, es wird eine große Kraft in dasselbe gelegt werden, die ein Jeder alsobald empfinden wird, der es als eine große Gnadenspende von Mir betrachten, lesen und sich darnach kehren wird. Amen. Das sage Ich, der große Gnadenspender. Amen. Amen. Amen!

Gottes Wille
Ist so stille,
Daß ihn Viele überhören,
Und nur Jene, die begehren
Solchen zu vernehmen,
Werden nach und nach erkennen,
Daß sich Gottes Wille
Nur in Heil'ger Stille
Jenem treulich offenbaret,
Der mit Sehnsucht auf ihn harret.

Viele Brüder
Singen Lieder.
Das ist schon der Bessern Sitte;
Selten doch aus deren Mitte
Wird wohl Einem kaum gelingen,
In die Geisterwelt zu dringen.
Darum will Ich's wagen,
Euch den Weg zu sagen;
Doch auch Allen wohl verkünden:
Geisterwelt ist schwer zu finden.

Tief im Herzen,
Wo nicht Schmerzen,
Liegt die Geisterwelt verborgen.
Nur durch's Beten, Fasten, Sorgen
Für den Geist durch's ganze Leben
Könnt ihr diesen Schleier heben;
Dann wird offen werden
Jedem hier auf Erden,
Daß in euch die Geister wohnen,
Aller Monde, Erden, Sonnen.

Gott als Sonne
Ist die Wonne,
Haucht das Leben in die Wesen;
Doch der Geist nur kann es lesen,
Er allein kann Geister sehen,
Gottes Bild in sich erspähen.
Dringt in euch, ihr Alle
Auf dem Erdenballe! -
Leben nur wird Leben finden,
Tod die Seinen ewig binden! -

Keiner glaube,
Daß die Traube
Nur durch Sonnenkraft gedeihe.
Es bedarf da höh'rer Weihe,
Um dieß Räthsel zu ergründen;
Nur der Geist wird's euch verkünden;
Daß in allen Früchten
Geister, Geister richten,
Den Geschmack, Geruch gestalten,
Farbe selbst wird durch ihr Walten.

All' Gebilde,
Noch so milde,
Ist ein Werk der Geisterheere,
Sei's auf der Erd, in Luft, im Meere,
Ja in allen Schöpfungsräumen
Wohnen Geister in den Keimen, -
Sucht, ihr werdet's finden!
Ja in euch ergründen,
Welchen Weg die Geister gehen,
Wie sie Erden, Sonnen drehen. -

Nicht am Rande,
Löst die Bande,
Euren Geist dann zu befreien,
Und dem Tod das Leben weihen.
Sehet - ewig ist verloren,
Der im Geist nicht neugeboren;
Dieses kurze Leben
Muß die Zweifel heben.
Wollt ihr dieses sicher finden,
Müßt ihr früh den Geist ergründen.

All's Bewegen,
Alles Regen
Kommt von einem geist'gen Leben;
Ruhe selbst ist nur ein Streben
Zweier Kräfte nach Bewegung;
Kommt zu Einem eine Stärkung,
Muß die Schwäche weichen.
O ihr armen Reichen,
Geistig lahm und lebend Steifen
Könnt auch Das ihr nicht begreifen!?

Ihr wollt leben
Ohne Streben
Nach des Geistes-Lebens Himmel
Ewig so in eurem Tümmel!
Merkt denn: Nur die Kraft wird siegen
Und dem Tod nicht unterliegen;
Die da überwunden,
Ewig auch entschwunden
Aus der reinen Lebensphäre,
Ihr Besteh'n wird zur Chimäre.

O ihr Freunde
Der Gemeinde,
Die nach hellem Schauen ringet!
Wohl euch, Jedem, dem's gelinget
In die Geisterwelt zu dringen,
Wo die Engel Weisheit singen,
Wo kein Denken trüget,
Niemand euch belüget;
Wo der Geist im klarsten Schauen
Alles wird auf Liebe bauen. -

Auf zum Streite!
Ich's geleite
Jedem, der schon hat begonnen
Stark zu kämpfen, bald werd' kommen
Ich, ein starker Held zu richten
Diese Welt, und All's zu schlichten;
Was da krumm auf Erden
Muß gerade werden.
Berge werden alle weichen,
Und den Thälern völlig gleichen. -
Nachwort hiezu: Nun hast du es Mir gegeben, und so gebe Ich auch Meinen Segen darauf, und so gesegnet gib es Meinen Freunden, und sie werden es alsogleich als die wahre Stimme des alleinig guten Hirten erkennen, Der Ich Selbst es bin, war und sein werde ewig. Amen. Das sage Ich, der alleinig gute Hirt. Amen. Amen. Amen.
[PsG.01_017]