34. Wiedergeburt
und die werkthätige Liebe des Geistes im Leben.
In der dunklen heut'gen Christensekte Mitte
Ist zu firmen die Getauften fromme Sitte,
Solches wird an Jungen meistens nur vollzogen,
Und von Hirten zwar in neuen Synagogen
Wird der Geist der Kraft und Macht gar prompt beschieden,
Dieses zwar durch Backenstreich und Salz im Frieden,
Oel und Psalmen werden auch dazu benützet;
Doch wird Niemand's Herz dabei für Mich erhitzet.
Gleich wie kalter Schnee von Wolken pflegt zu fallen,
So auch da der heil'ge Geist aus kalten Schalen!
Ich der heil'ge Geist nicht Wahrheit, Kraft und Leben?
Wie soll Backenstreich und Silber Solches geben!
Oder Psalmen, Salz und Oel in gold'nen Schalen?
O des Irrthums, o des Trugs in Mauerhallen!
Saget Alle, die ihr seit gefirmet worden,
Von dem Südpol bis zum kalten Norden!
Welche Wirkung habt ihr denn an euch erfahren
Von der Sohle bis hinauf zu euren Haaren?
Seht die kalte Flocke von den Wolken fallen,
Sie ist mehr, denn solcher Trug der finst'ren Hallen!
Wenn zur Erde sind gefallen kalt die Flocken,
Um daselbst in ihrem weichen Schooß zu locken
Manch Geheimniß, manchen Frieden, manches Wunder,
Wie der Welt der Pflanzen eignen Lebenszunder,
Und daß dieses Alles weder Trug noch Lüge,
Zeigt ein blüthenreiner Frühling ja zur G'nüge.
Aber heute Mir der Firmung Lebensblüthen,
Zeige Mir das Gras des Lebens um die Hütten
Und die junge Frucht des Glaubens und der Liebe! -
Höre! Solche Firmung hat nicht Lebenstriebe! -
Wer die Worte thut getreu, wie Ich befohlen,
Glaubt und liebt, bekennt Mich allzeit unverhohlen,
Dieser wird bekommen Meinen Geist in Fülle;
Fallen wird sobald von seinem Aug' die Hülle,
Welche euch den Weg zum Lichte hat verwehret,
Und dafür mit Angst und Zweifel euch beschweret;
Aber Backenstreich und Oel und Salz und Psalmen
Werden euch versehen nicht mit Lebenspalmen!
Schnee ist Schnee, und Eis in gleichen fest'ren Massen;
Wer dem gleicht im Thun, ob glaubt's, der ist verlassen.
Sagt ihr nicht: Wenn einmal kalte Winde wehen,
Wird der harte Winder bald gar trüb erstehen,
Und der trüben Wolke reich entfall'ne Flocken
Bringen selbst den regen Bach und Fluß zum Stocken!
Dann ist traurig wohl die Erde anzuschauen,
Und der Landmann kann die Aecker nicht bebauen.
Wahr ist's! auf dem Eise wachsen keine Blumen,
Aber wenn zur Firmung ladend Glocken summen,
Hör'! da g'wahre Ich noch vielmal kält're Winde,
Die Mein Licht gefrieren macht zur Augenblinde. -
Solches Eis ist wahrhaft Eis für Geist und Leben,
Seine starre Decke wird die Liebe heben
Schwerlich je, wie gleich der Wintersonne Strahlen
Auch an Eises starre Fläche thatlos prallen.
So ihr saget: Schiefes Licht hat keine Wärme,
Wahr ist's, Solches gilt auch von dem blinden Lärme;
Wenn der Firmung Glaubensfolgen ihr wollt schauen,
Saget, wird des Glaubens Schieflicht wohl die Blind' aufthauen?
Euren Geist beleben? Nimmer sag' Ich, Amen, -
Wenn nicht Wort und Werke treulich sind beisammen!
In der dunklen heut'gen Christensekte Mitte
Ist zu firmen die Getauften fromme Sitte,
Solches wird an Jungen meistens nur vollzogen,
Und von Hirten zwar in neuen Synagogen
Wird der Geist der Kraft und Macht gar prompt beschieden,
Dieses zwar durch Backenstreich und Salz im Frieden,
Oel und Psalmen werden auch dazu benützet;
Doch wird Niemand's Herz dabei für Mich erhitzet.
Gleich wie kalter Schnee von Wolken pflegt zu fallen,
So auch da der heil'ge Geist aus kalten Schalen!
Ich der heil'ge Geist nicht Wahrheit, Kraft und Leben?
Wie soll Backenstreich und Silber Solches geben!
Oder Psalmen, Salz und Oel in gold'nen Schalen?
O des Irrthums, o des Trugs in Mauerhallen!
Saget Alle, die ihr seit gefirmet worden,
Von dem Südpol bis zum kalten Norden!
Welche Wirkung habt ihr denn an euch erfahren
Von der Sohle bis hinauf zu euren Haaren?
Seht die kalte Flocke von den Wolken fallen,
Sie ist mehr, denn solcher Trug der finst'ren Hallen!
Wenn zur Erde sind gefallen kalt die Flocken,
Um daselbst in ihrem weichen Schooß zu locken
Manch Geheimniß, manchen Frieden, manches Wunder,
Wie der Welt der Pflanzen eignen Lebenszunder,
Und daß dieses Alles weder Trug noch Lüge,
Zeigt ein blüthenreiner Frühling ja zur G'nüge.
Aber heute Mir der Firmung Lebensblüthen,
Zeige Mir das Gras des Lebens um die Hütten
Und die junge Frucht des Glaubens und der Liebe! -
Höre! Solche Firmung hat nicht Lebenstriebe! -
Wer die Worte thut getreu, wie Ich befohlen,
Glaubt und liebt, bekennt Mich allzeit unverhohlen,
Dieser wird bekommen Meinen Geist in Fülle;
Fallen wird sobald von seinem Aug' die Hülle,
Welche euch den Weg zum Lichte hat verwehret,
Und dafür mit Angst und Zweifel euch beschweret;
Aber Backenstreich und Oel und Salz und Psalmen
Werden euch versehen nicht mit Lebenspalmen!
Schnee ist Schnee, und Eis in gleichen fest'ren Massen;
Wer dem gleicht im Thun, ob glaubt's, der ist verlassen.
Sagt ihr nicht: Wenn einmal kalte Winde wehen,
Wird der harte Winder bald gar trüb erstehen,
Und der trüben Wolke reich entfall'ne Flocken
Bringen selbst den regen Bach und Fluß zum Stocken!
Dann ist traurig wohl die Erde anzuschauen,
Und der Landmann kann die Aecker nicht bebauen.
Wahr ist's! auf dem Eise wachsen keine Blumen,
Aber wenn zur Firmung ladend Glocken summen,
Hör'! da g'wahre Ich noch vielmal kält're Winde,
Die Mein Licht gefrieren macht zur Augenblinde. -
Solches Eis ist wahrhaft Eis für Geist und Leben,
Seine starre Decke wird die Liebe heben
Schwerlich je, wie gleich der Wintersonne Strahlen
Auch an Eises starre Fläche thatlos prallen.
So ihr saget: Schiefes Licht hat keine Wärme,
Wahr ist's, Solches gilt auch von dem blinden Lärme;
Wenn der Firmung Glaubensfolgen ihr wollt schauen,
Saget, wird des Glaubens Schieflicht wohl die Blind' aufthauen?
Euren Geist beleben? Nimmer sag' Ich, Amen, -
Wenn nicht Wort und Werke treulich sind beisammen!
[PsG.01_034]